kapitel kinderzimmer

Selbstgespräch 4

In dieser hehren Stille kann ich das Kinderzimmer bereits - und schon reichen. Wissen Sie, es ist eine Art kupferner Geruch. Und riecht gar deutlich wie die unmittelbare Umgebung des Papageienschnabels von einem Kraken. Das Radio ist nahezu verstummt; en dlich bin ich fast wieder daheim. Ein schönes Gefühl, finden Sie nicht?

Kinderzimmer 1

Auch diese Tür steht wie immer und jederzeit für mich offen. Einzutreten ist ein recht vertraulicher Akt. Diesen als Ritus zu bezeichen, wäre jedoch schlichtweg vermessen. Diese liebliche Kindertapete! In welches mollige Nest wird sich das zarte Gottesgeschöph wohl verdacht haben? Oder hat es etwa auch diese Dinge verrückt? Und war somit die Tapete nicht schon vorher da? Vielleiht sogar schon vor Gott? Es riecht so wunderschön hier. Nach Gefühl und Emotionen. Nicht Wollust, nicht Gier. Vielmehr nach einer alten Erinnerung. Etwa nach Großmutters Montagsbraten in einem Meer von sommerlichen Licht. Das Zimmer ist so aufgeräumt. Diese zerbrechlichen Nachbildungen von Portemonnaies, für Kinderhände erdacht. Plüsch, Spitzen Lieblichkeit. Es muß sehr schön sein als Mädchen zu fühlen. In mollig, warmen Neste. Mit der Gewißheit einer bedachten, reiner Seele.

Radiosendung 7

Die Reißleine, sie reißt. Jetzt kommselt der freie Fall. Dafür keine Lieder, Lader.

Das mollige Gefühl weiß immer wo es dunkel ist.

So dunkel.

Der Fisch geht immer noch unter.

Der Fisch.

Fisch.

Isch.

Schschschschschschschschsch